Montag, 12. Februar 2018

Die Geschichte des Elektroautos


Wie revolutionär ist das denn? So etwas gibt es heute schon? Diese Technik ist ja gerade zu futuristisch? Willkommen im 21. Jahrhundert. Das Todesurteil für die klassischen Verbrenner. Diesel und Benzin waren gestern. Heute Beginnt die Zukunft. Und die ist elektrisch. 

Wenn man sich mit dem Thema Elektromobilität befasst und sieht wie immer mehr Automobilhändler ihre Flotte elektrifizieren, so bekommt man im ersten Moment den Eindruck, dass das Elektroauto eine ganz neue Innovation sei. Dies würde zumindest auch die hohen Anschaffungskosten eines rein elektrisch betriebenen Fahrzeugs erklären. Doch wo beginnt eigentlich die Geschichte des E-Autos? Ist es eine ganz neue Technologie?

Kurz und knapp gesagt: Nein. Das Elektroauto gibt es schon seit vielen vielen Jahren. Damals als die ersten Automobile entstanden war der Elektroantrieb sogar ziemlich beliebt. Vor allem bei den Frauen, weil der Elektromotor so leise war. Aber auch die Männer hatten damit ihren Spass. Wer kennt das nicht, wenn ein Rudel Männer um ein Auto herum stehen und sich mit allerlei technischen Fakten das Auto bewundern. So war es auch bei dem E-Auto. Dieses hatte nämlich als das erste Auto die magische Marke von 100 km/h geknackt. Für damalige Verhältnisse eine Sensation. 
Und so kam es dann tatsächlich, dass um 1900 sogar mehr Elektroautos über die Straßen fuhren als es Verbrenner taten. Wer in New York zu dieser Zeit mit einem Taxi unterwegs war, konnte sich zu 100% sicher sein, dass es ein E-Auto ist. Dort waren nämlich sämtliche Taxen rein elektrisch unterwegs. 
Doch irgendwann kam dann der Umbruch. Verbrennungsmotoren wurden immer sprintsparender. Mit einem Diesel oder Benziner konnte man irgendwann weitere Strecken zurücklegen mit einer Tankfüllung. In der Batterietechnologie wurden hingegen nicht so große Fortschritte gemacht, sodass sich die Forschung fortan mit der Verbesserung von Verbrennungsmotoren beschäftigt hat. 

Anfang der 1990er Jahre waren schließlich so viele Verbrenner auf den Straßen unterwegs, dass viele Städte Probleme mit den Abgasen hatten. so wurde 1996 beispielsweise in Kalifornien ein Gesetz erlassen, dass man fortan versucht mehr E-Autos auf die Straßen zu bringen. Die Wiedergeburt des E-Autos nahm ihren Lauf. Genau richtig für den Toyota Prius, welcher nur ein Jahr Später 1997 zum ersten Mal gebaut wurde. Vor allem in Amerika war der Prius ein Kassenschlager. Die Kombination zwischen dem rein elektrischen fahren auf Kurzen Strecken und der Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor auf Langstrecken sagten vielen Leuten zu.
Leider konnte man aber damals den Prius nur auf sehr kurzen Strecken rein elektrisch fahren. Zudem wurde die Batterie nicht an der Steckdose geladen, sondern über Benzinmotor. Und so taten sich ein paar Hobby-Schrauber zusammen und bauten ihren Prius um. Dabei wurde nicht nur eine größere Batterie im Auto untergebracht, sondern auch eine Steckdose an der Außenseite installiert, sodass man fortan den umgebauten Prius an der Steckdose aufladen konnte und dank der größeren Batterie auch auf längeren Strecken rein elektrisch unterwegs sein. So konnte man beispielsweise den Einkauf erledigen ohne dabei Benzin zu verbrennen.
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Zwar waren nun die ersten Plug-In Hybriden geboren, doch die Autofirmen sahen darin keine Zukunft. Im Gegenteil. Sie standen sogar etwas unter Druck, weil seit 1996 in Amerika per Gesetz beschlossen wurde mehr Elektroautos auf die Straßen zu bringen. Dies Chance ergriff damals GM und entwickelte den EV1. Ein rein elektrisch betriebenes Auto. Abnehmer gab es sogar einige. Die Wartelisten waren unendlich lang. Man musste Monate auf dieses Auto warten. Doch leider wurde dieses Auto nur zu Testzwecken in zwei Städten ausgeliefert, um zu gucken, ob es überhaupt Interessenten für Elektroautos gab. Allein die Warteliste hätte für GM Anlass genug sein müssen, den EV1 auch in weiteren Städten anzubieten. Doch die schienen daran kein Interesse zu haben. Letztlich wurde die Produktion sogar eingestampft und auch das Gesetz mehr Elektrofahrzeuge auf die Straßen zu bringen wurde 2003 gekippt. Die Begründung: Man würde mit dem EV1 keine schwarzen Zahlen schreiben, da niemand dieses Auto kaufen würde. Was eine glatte Lüge war, denn den EV1 konnte man nur leasen. Das große Projekt E-Auto wurde also wieder einmal gekonnt beiseite gelegt und man konnte sich wieder voll und ganz den Verbrennern widmen.

Bis heute gab es in der Batterietechnologie keine großen Fortschritte. Weder bei der Erhöhung der Kapazität, noch bei der Ladegeschwindigkeit. Und so sind wir genau da wo wir vor 50 oder 100 Jahren schon waren. An das Projekt E-Auto scheint sich keiner der großen Autohändler ran zu wagen. Selbst heute, wo viele Firmen mit elektrifizierten Modellen Werbung machen, handelt es sich dabei nur seltenst um Serienproduktionen. Es scheinen sich die Firmen das Handeln von GM damals etwas abzuschauen. Als würde man dem Kunden gerade ein paar Brotkrumen hinwerfen, damit er wieder still ist und man sich dann wieder auf die guten alten Verbrenner besinnen kann.
An großen Neuerungen in der Batterietechnologie scheinen die Firmen jedenfalls nicht interessiert zu sein. So werden Forschungsgelder zum Beispiel nicht in die Batterie- oder Ladetechnologie gesteckt, sondern es wird ganz einfach ein Verfahren entwickelt bei dem man innerhalb von wenigen Minuten eine Batterie auswechseln kann. So muss man schließlich auch nur an einer Technologie arbeiten und nicht an mehreren.

Einzig und allein bei Daimler scheint ein umdenken stattgefunden haben. Was durchaus daran liegen mag, dass man mit der bekannten, und revolutionären Marke Tesla zusammenarbeitet. Elon Musk, der CEO von Tesla, hat damals die Nische Elektroauto erkannt und im Jahre 2003 die Marke Tesla gegründet. Seitdem ist Tesla Vorreiter bei dem Thema Elektromobilität und ist den anderen Automarken um Jahre voraus.

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