Montag, 30. April 2018

Das Comeback des Diesel

Es ist das wohl umstrittenste Fahrzeuge der letzten Wochen, Monaten und Jahren - der Diesel. Volkswagen ist seinerzeit aufgeflogen, wegen falscher Abgaswerte. Schnell war jedoch klar, dass nicht nur VW diverse Abgaswerte manipuliert hatte, sondern dass alle Autohändler ihre Fahrzeuge mit falschen Werten betitelt hatten. Die Folgen daraus spüren wir heute vor allem in Großstädten. Dank der diversen Abgase verschlechtert sich die Luft immer weiter. Ein Softwareupdate sollte helfen, doch die Luft ist immer noch nicht besser geworden. Fahrverbote für den Diesel stehen schon seit längerem im Raum. Doch jetzt feiert der Diesel sein Comeback.

Doch wie sauber ist der Diesel denn nun? Wird er nun die Abgaswerte einhalten können? Wird die Luft in Großstädten demnächst wirklich besser werden? Wird er vielleicht sogar mehr Schadstoffe aufnehmen als er ausstößt? Und wird unsere Luft eventuell sogar besser werden als vor dem Automobil?

Letztere Frage kann ziemlich schnell beantwortet werden. Unsere Luft wird wohl nicht besser werden, als sie noch vor der Erfindung des Automobils war. Dafür ist in zwischen viel zu viel Zeit vergangen und unsere Gesellschaft ist zu sehr vom Automobil und der Elektrizität abhängig geworden, als dass dies jemals der Fall sein wird.
Mit der Zeit kamen aber auch immer neue wissenschaftliche Errungenschaften, sodass wir nun in der Lage sämtliche Atome in der Umgebungsluft zu bestimmen und ihre Konzentration festzustellen. Und anhand dieser Werte können wir nun das perfekte Mischungsverhältnis der Umgebungsluft für den Menschen und die Natur erörtern.
Immer wieder in der Diskussion, weil die Werte beunruhigend hoch sind, sind das CO2, der Feinstaub, sowie die altbekannten Stickoxyde (NOx), die wir alle aus dem Diesel-Skandal kennen werden. Letztere könnten jedoch bald der Vergangenheit angehören.
"Wenn nur solche Autos führen, wäre der Einfluss des PKW-Verkehrs auf die NOx-Werte in Stuttgart kaum noch nachweisbar."
Ja, tatsächlich. Bosch hat doch tatsächlich das Wundermittel gefunden, welches alle Diesel weniger NOx emittieren lässt. Doch für die Hardwarenachrüstung muss man entweder auf Leistung verzichten oder einen höheren Spritverbrauch in kauf nehmen. Also mussten die Bosch-Ingenieure ran. Am Ende blieb keine Schraube unangetastet. Doch die Arbeit hat sich gelohnt. Trotz eines Kaltstarts liegen die Werte nach nur 15 Minuten bei 25 Milligramm pro Kilometer. Und auf längeren Fahrten können sie sogar unter 15 Milligramm fallen.
Doch ein Problem besteht immer noch. Der SCR-Kat funktioniert nur bei Betriebstemperatur. Fährt man also beispielsweise Bergab, so kühlt der SCR-Kat schnell aus. Die Lösung dieses Problems liegt geradezu auf der Hand. Um das Auskühlen zu vermeiden bedient sich Bosch an einer ausgeklügelten Abgasrückführung, sodass der SCR-Kat nicht so schnell auskühlt. Der Bosch-Mann Andreas Kufferath ist sich sicher: "Wenn nur solche Autos führen, wäre der Einfluss des PKW-Verkehrs auf die NOx-Werte in Stuttgart kaum noch nachweisbar."

Die Tatsache, dass man heutige Dieselfahrzeuge mit entsprechender Hardware ausstatten kann, heizt die Diskussion um den Diesel-Skandal erneut an. So fordert die Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) die technische Nachrüstung älterer Dieselautos. Nach einem Gutachten soll eine solche Nachrüstung nämlich nur bis zu 3.000 € pro Fahrzeug kosten. Die Kosten dafür sollen die Autokonzerne selbst tragen, schließlich haben diese auch mit falschen Abgaswerten geprahlt, den Käufer hinters Licht geführt und damit Milliardengewinne eingefahren. Warum sollten die Hersteller dann nicht in der Pflicht sein auch dafür jetzt die Rechnung zu tragen? Schuld ist schließlich nicht der Käufer, sondern der Verkäufer, die großen Autokonzerne.
Sollte es eines Tages also wirklich dazu kommen, dass alle Dieselfahrzeuge zurückgerufen werden, um den NOx-Ausstoß zu verringern, könnte der Diesel tatsächlich sein Comeback feiern.
Doch ob das tatsächlich der Beste Weg den Diesel-Skandal zu beenden bleibt fraglich. Die Autoindustrie hält immer noch an den altbewährten Antrieben fest. Auch weiterhin werden CO2, Feinstaub und NOx an die Umwelt abgegeben. Dabei gibt es doch Alternativen wie das E-Auto oder das Wasserstoffauto. Doch anstatt an diesen neuen, zukunftsträchtigen Antrieben zu forschen und zu entwickeln, behalten wir doch lieber das Alte bei. Und das Alles auf Kosten unserer Gesundheit und der Natur.

Wer etwas mehr über den Diesel-Skandal erfahren möchte bzw. was es mit den Werten CO2, Feinstaub und NOx auf sich hat, kann sich auch gerne unten die beiden Videos anschauen.



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