Montag, 15. Januar 2018

Reichweite


Ja, wieviel Reichweite hat er denn? Wie weit kommt man denn damit? Eine der meist gestellten Fragen bei dem Kauf eines Elektroautos ist wohl die nach der Reichweite. Warum die Hersteller andere Werte bei der Reichweite raus bekommen, als man selbst und was dieses NEFZ eigentlich bedeutet, darum soll es hier in diesem Post gehen.

Wenn man sich die Elektroautos der letzten Jahre einmal anschaut, so stellt man fast, das diese bislang eine eher geringe Reichweite von 100 bis 200 km haben. Erst heute werben die ersten Autohändler mit Reichweiten von bis zu 500 km. Wobei viele immer noch auf 200 bis 400 km festhängen. Das gemeine an dieser Angabe ist, dass diese Kilometeranzahl nur erreicht wird, wenn bestimmte Bedingungen vorherrschen. Daher stehen in den unterschiedlichen Katalogen immer X Km NEFZ.
Diese NEFZ ist dabei eine Norm und bedeutet ausgeschrieben Neuer Europäischer Fahrzyklus. Diese Norm gilt seit Juli 1992 und regelt die entsprechenden Randbedingungen für einen Fahrzyklus. So sind in der NEFZ beispielsweise vorgegeben die Starttemperatur, die Schaltpunkte bei Wagen mit Schaltgetriebe, die Fahrzeugvorbereitung, die Zuladung, der Beginn der Abgasmessung bei Verbrennern usw. usw.
Ziel des Ganzen ist es dabei eine möglichst realitätsnahe Belastung zu reproduzieren. Leider fallen aber solche Prüfungen auf einem Rollen- oder Motorenprüfstand an, sodass die dort getätigte Messung doch eher einem Laborversuch gleichkommt, als einer realitätsnahen Belastung. Das beste Beispiel dafür bietet der Dieselskandal aus dem letzten Jahr. Hier konnten auch sämtliche Abgaswerte auf dem Prüfstand eingehalten werden, in der Realität hingegen wurden diese Werte weit übertroffen.
Doch solange wir keine Änderungen in den entsprechenden Normen vornehmen, wird uns die Autoindustrie auch weiter an der Nase herumführen. Bei den Elektrofahrzeugen sieht man es ja an den entsprechenden Reichweiten. Tatsächlich kann man davon ausgehen, dass man in der Realität maximal auf 80 % der angegebenen Reichweite kommen wird. Der so viel beworbene Opel Ampera-e, der es sogar mit den Autos von Tesla aufnehmen kann, weil er eine maximale Reichweite von 500 km NEFZ hat, wird also gerade mal auf maximal 400 km tatsächlicher Reichweite kommen. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass Tesla auch unter die NEFZ- Norm fällt und auch hier nicht die angegebene Reichweite im Normalbetrieb erreicht wird. Dennoch sind die Wagen von Tesla bislang ungeschlagen in ihren Reichweiten. Zumal Tesla sich auch ein eigenes Supercharger Netzwerk aufgebaut hat und immer weiter ausbaut. Auf solche Supercharger wartet man bei anderen Herstellern noch vergeblich.

Die Reichweite. Eines der am meist diskutierten Themen bei der Elektromobilität. Es scheint gerade zu, als ob ein Elektrofahrzeug erst dann gut ist, wenn es so gut wie nie aufgeladen werden muss und dabei Reichweiten von über Eintausend Kilometern zurücklegen sollte. Doch wieviel Reichweite verbrauchen wir denn nun so im Alltag? 
Das hängt natürlich davon ab, wie viel ich das Auto bewege. Wenn ich mit meinem Auto nur in die Stadt zur Arbeit fahre und meinen Wocheneinkauf damit erledige, so komme ich mit ca. 40-50 km am Tag aus. Ich währe also ein guter Kandidat für ein E-Auto, da ich es ja jeden Abend zu Hause wieder aufladen könnte.
Anders verhält es sich natürlich, wenn ich Pendler bin und alleine schon die 40-50 km zur Arbeit hin brauche. Dann stellt sich natürlich die Frage, ob ich an meiner Arbeitsstelle evtl. den Wagen wieder aufladen kann oder nicht. Wenn nicht, kommt man zumindest um einen Hybridwagen mit entsprechendem Verbrennungsmotor nicht drum herum. Einen Tesla kann sich schließlich nicht jeder einfach so leisten.
Letztlich muss jedoch jeder selber einmal schauen, wie viel Kilometer man am Tag verfährt und natürlich, ob die entsprechende Ladeinfrastruktur ausreichend ausgebaut ist. Auch heute gibt es leider noch viele Großstädte, welche so gut wie keine Ladestationen am Wegesrand haben. Doch gerade in Großstädten bietet es sich zumeist an ein Elektrofahrzeug zu besitzen.
Ich hoffe dies wird sich in den kommenden ein bis zwei Jahren ändern. Bis dahin, bleibt gespannt was die Zukunft so mit sich bringt, ich bin es auf jeden Fall. 

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