Montag, 22. Januar 2018

Ladesäulen



Wenn man bislang sich ein Auto kaufen wollte, so konnte man immer zwischen Benziner und Diesel entscheiden. Dabei wusste man, dass man immer wenn der Tank leer war zur Tankstelle fahren musste und den Tank mit der entsprechenden Flüssigkeit wieder befüllen musste. Denn irgendwoher muss schließlich jedes Auto seine Energie bekommen. Inzwischen kann man aber auch noch zusätzlich zwischen einem Hybridwagen und einem rein elektrischen Auto wählen. Dabei ist zu beachtet, dass vor allem solche rein elektrisch betriebenen Autos nicht zu einer herkömmlichen Tankstelle fahren müssen. E-Autos können nämlich von jeder herkömmlichen Steckdose aus geladen werden bzw. mit Hilfe einer sogenannten Ladesäule. 
Doch wie viele Ladesäulen gibt es eigentlich? Kann ich jede Ladesäule benutzen? Gibt es unterschiede bei den Ladesäulen? Worauf sollte ich achten?
Zunächst einmal kann jedes Elektrofahrzeug an jeder Ladestation aufgeladen werden. Letztlich ist eine Ladesäule ja nur eine Steckdose und aus der kommt bekanntermaßen immer Strom raus. Zu beachten wäre allerdings, welches Ladekabel ich letztlich benötige. Hier gibt es nämlich ein paar unterschiede. Hier in Europa wurde beispielsweise der sogenannte Typ-2 Stecker standardisiert. Dieser wird allerdings nur benötigt, wenn das Auto ein europäisches Fabrikat ist. Bei japanischen Modellen hat sich nämlich der sogenannte Chademo-Stecker durchgesetzt. Aber das ist alles kein Problem, denn schließlich bringt man meist sein eigenes Kabel mit zur Ladesäule und der jeweilige Händler meines Vertrauens wird mir schon das richtige Kabel verkaufen.
An der Ladestation angekommen muss ich also nur mein Ladekabel ins Auto einstecken und in die Ladestation und dann kann es eigentlich schon losgehen. Wenn da nicht dieses blöde registrieren wäre. Die Ladesäule muss ja schließlich wissen, wem sie den Strom in Rechnung stellen muss. Und anstatt einfach wie an jeder herkömmlichen Tankstelle Bargeld oder die EC-Karte zu nehmen, braucht man hier selbstverständlich noch eine Registrierung. Bei erfolgreicher Registrierung bekomme ich einen sogenannten RFID-Chip, den ich an die Ladesäule ranhalten muss und dann kann der Strom doch tatsächlich fließen. Und das kann dauern. Je nachdem an welcher Ladesäule ich nämlich bin, habe ich auch unterschiedliche Leistungen. Meist sind diese auf 16 oder 32 Ampere beschränkt und bieten 11 bzw. 22 kW Leistung. Bei einer 20 kWh Batterie und einer Leistung von 11 kW würde es also ca. 2-3 Stunden dauern bis diese voll ist. Um das Auto Übernacht voll zu laden oder während der Arbeitszeit das Auto zu laden sind solche Werte ok, aber auf Reisen oder längeren Strecken, bei denen man kurz Aufladen möchte eher unpraktisch. Aus diesem Grund gibt es auch ein Schnellladesystem bei dem 50 kW Leistung (in Zukunft sogar 100 kW) herrscht und eine 20 kWh Batterie in 30 Minuten vollgeladen werden kann. 
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Zu all diesen Steckersystemen und Ladesäulen hat Tesla natürlich auch noch seine eigene Infrastruktur aufgebaut. Tesla benutzt einen etwas veränderten Typ-2 Stecker und baut zusätzlich ein Netz aus sogenannten Superchargern und Destination Chargern auf. Die Supercharger befinden sich dabei in der Nähe der Hauptverkehrsrouten und haben heute schon eine Leistung von 135 kW, sodass auch Akkus mit einer Größe von 85 oder 100 kWh in ca 30 Minuten aufgeladen werden können. Zudem baut Tesla das Netz immer weiter aus und plant in Zukunft auch Supercharger mit mehr kW Leistung aufzustellen.
Die Destination Charger von Tesla befinden sich hingegen meist auf dem Gelände eines Hotels und sind meist auch für Gäste reserviert. Dabei sollen die Charger den Hotelgästen die Möglichkeit bieten ihren Tesla Übernacht zu laden und mit einem vollen Akku weiterfahren zu können. Dafür sind natürlich keine Leistungen von über 100 kW notwendig, sodass das Aufladen an einem Destination Charger auch mehrere Stunden dauern kann.

Was muss ich nun also bei einer Ladesäule alles beachten?
Zunächst einmal sollte ich mich fragen, ob ich möglichst schnell weiterkommen möchte und entsprechend eher eine Schnellladestation suchen sollte oder ob ich vielleicht etwas Zeit habe und es auch eine "normale" Ladestation mit 11 oder 22 kW Leistung tut. In jedem Fall sollte ich immer mein passendes Ladekabel dabei haben. Im Gegensatz zur herkömmlichen Tankstelle haben viele Ladesäulen nämlich kein Ladekabel.
Außerdem muss ich gucken, ob ich die Ladesäule auch mit meinem RFID-Chip in betrieb nehmen kann. Früher war es nämlich so, dass man eine Tasche voller RFID-Chips mitnehmen musste, damit man auch seinen Strom bekommt. Inzwischen ist es Gott sei dank so, dass man mit zwei bis drei solcher Chips auskommt, um durch ganz Deutschland fahren zu können.
Dennoch ist es heute immer noch so, dass in vielen Regionen der Ausbau für die Elektromobilität nur sehr schleppend vorankommt, wenn er denn überhaupt schon begonnen hat. Es ist also nicht nur wichtig in Zukunft die Reichweite der Fahrzeuge zu optimieren, sondern auch die Ladeinfrastruktur weiter auszubauen und zu verbessern. Anders hat die Elektromobilität kaum eine Chance.
Mal schauen was sich in Zukunft so alles tut. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt. 

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